Die Universität Stuttgart (federführend: IZKT) ist mit dem Projekt „Zukünftige Freiheiten“ am Wissenschaftsjahr 2024, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), beteiligt. Das gemeinsam mit der Merz Akademie und der PH Ludwigsburg konzipierte Projekt wurde als eines von 35 aus 321 Projektskizzen zur Förderung empfohlen.
Wie wird unsere Freiheit aussehen?
Kaum ein Begriff polarisiert derzeit so sehr wie der Begriff der Freiheit. Umstritten ist, welche Formen gelebter Freiheit zukünftig möglich sein werden. Lässt sich die Erfahrung von Freiheit vom Ressourcenverbrauch entkoppeln? Wie wird unsere Freiheit im Jahr 2049, wenn das Grundgesetz seinen 100sten Geburtstag feiert, aussehen?
Oft wird die Debatte nach einem allzu bekannten Schema geführt: Vom linken zum rechten politischen Rand abgewandert ist ein Freiheitsbegriff, der Ungebundenheit, individuelle Selbstentfaltung und die radikale Skepsis gegenüber dem Staat akzentuiert. Formen diffuser Staatsfeindlichkeit zeigen, dass „Freiheit“zu einem demokratiegefährdenden Ideologem werden kann. Entsprechend unproduktiv verläuft meist die Debatte: Während die einen Rücksicht auch gegenüber kommender Generationen einklagen, zeichnen die anderen die Gefahr eines Nanny-States.
In unserem Projekt wollen wir versuchen, diesen standardisierten Argumenten entgegenzutreten, indem wir die Debatte empirisch konkretisieren und dabei ein neues Format der Wissenschaftskommunikation erschließen: Wir setzen bei alltäglichen Freiheitspraktiken des Fliegens, Bauens, Essens, Fahrens an und fragen nach ihrer Zukunftsfähigkeit anhand eigens produzierter spekulativer Dokumentarfilme – den „Reportagen aus der postkarbonen Gesellschaft des Jahres 2049“.
Hierzu führen wir Bürger:innen, Wissenschaftler:innen und Studierende als die Wissenschaftskommunikator:innen von morgen zu einem co-kreativen Austauschprozess zusammen. Das integrative Dialogformat entsteht aus drei miteinander in Beziehung stehenden Modulen: einem transdiziplinären Projektseminar, einer partizipativen Freiheitswerkstatt und unterschiedlichen Outreach-Formaten.