Das Interesse war groß im „Atelier Leuschnerplätzle“ als Dr. Elke Uhl vom IZKT der Universität Stuttgart am 24.September 2024 die Gäste begrüßte. Über den Zeitraum von 4,5 Monaten bot die vom Projekt "Zukünftige Freiheiten" zwischengenutzte leerstehende Bürofläche Raum für Zukunftsspekulationen und Gespräche über die Bedeutung von Freiheit. Unter der Leitung von Prof. Maria Mohr und Prof. Peter Ott nutzten die Studierenden der Merz Akademie das Atelier als Filmwerkstatt und spekulierten im Dialog mit dem Viertel über alltägliche Freiheitspraktiken im Jahr 2049. Zusätzlich fand das Format "Stammtisch: Auf die Freiheit!" statt. Der erste Stammtisch setzte an biografischen Fragen zu vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Freiheiten an und ermöglichte einen nachbarschaftlichen Austausch. Im Rahmen des zweiten Stammtischs wurde der Dokumentarfilm "Von Menschen, die auf Bäume steigen" mit Aktivist:innen aus dem oberschwäbischen Altdorfer Wald unter dem Gesichtspunkt Freiheit und Aktivismus besprochen.
Die Finissage zur Ausstellung "Rückblick. Anblick. Ausblick“ war zugleich die Abschlussveranstaltung im Atelier Leuschnerplätzle. Sie bot zugleich letztmals die Möglichkeit, die Freiheitswerkstatt zu besichtigen, mehr über das vom BMBF geförderte Projekt „Zukünftige Freiheiten“ und die kommenden Veranstaltungen zu erfahren. Stefanie Stegmann vom Literaturhaus Stuttgart erläuterte die Plakataktion "Der Freiheit eine Gasse!" und verwies auf die Freiheits-Parolen, die auf großen Plakaten auch im Atelier Leuschnerplätzle zu sehen waren.
Auf großes Interesse stieß auch der Vortrag von Michael Herzog, Archivpädagoge des Stadtarchiv Stuttgart, der einen Einblick in die Geschichte des Stuttgarter Rumpfparlaments bot. Wenige in Stuttgart kennen die dramatische Geschichte der Zerschlagung des Rumpfparlaments, das nach der gescheiterten Revolution von 1848 in Stuttgart versuchte, das Projekt einer Liberalisierung und Demokratisierung Deutschlands voranzutreiben. Pfarrer Eberhard Schwarz vom Verein Forum Hospitalviertel e.V. berichtete über die Ideen zur Neugestaltung des Leuschnerplatzes.
Vor dem anschließenden Empfang durfte ein Hinweis nicht untergehen: Die Ausstellung mag enden, aber die Auseinandersetzung mit der Transformation des Freiheitsbegriffs ist nicht zu Ende: Am 17. Oktober findet die Uraufführung des ersten spekulativen Dokumentarfilmes "Blick nach vorne" statt, der im Rahmen des Projekts „Zukünftige Freiheiten“ an der Merz-Akademie entstanden ist.