Wolfgang Schieder: Mussolini im Visier deutscher Wissenschaftler. Zum Transfer des italienischen Faschismus

12. Mai 2015, 19:30 Uhr

Zeit: 12. Mai 2015, 19:30 Uhr
Veranstaltungsort: Universität Stuttgart, Keplerstr. 11, Raum 11.82
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Die Entstehung des faschistischen Regimes in Italien nach dem Marsch auf Rom vom 28.10.1922 fand in Deutschland ein ganz ungewöhnliches, bis zum Ende des ‚Dritten Reiches’ anhaltendes politisches Interesse. Davon wurden auch die Wissenschaften, in erster Linie die Sozial- und Rechtswissenschaften erfasst. In zahlreichen Untersuchungen wurden v.a. Fragen diskutiert, ob der Nationalsozialismus mit dem Faschismus vergleichbar sei, ob das faschistische Diktatursystem Benito Mussolinis auf Deutschland übertragbar sei und ob das korporativistische Programm des Faschismus die Krise des modernen Kapitalismus beheben könne. Etliche Wissenschaftler fuhren nach Rom, um in einer Audienz direkt bei Mussolini Antworten auf diese Fragen zu finden. Diese Auseinandersetzung soll in dem Vortrag vorgestellt werden.

Wolfgang Schieder war bis zu seiner Emeritierung Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Köln. Er war u.a. Gastprofessor an der Hebräischen Universität Jerusalem und an der Universität Aarhus sowie Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin. 

Zu den Schwerpunkten der vielfältigen wissenschaftlichen Arbeit Wolfgang Schieders zählen italienische Zeitgeschichte, vergleichende Faschismusforschung sowie deutsche und europäische Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Aus den zahlreichen Publikationen seien hier zwei neuere Monographien aus dem Themenumfeld des Vortrags genannt. 

Wolfgang Schieder, Faschistische Diktaturen. Studien zu Italien und Deutschland, Göttingen 2008.

Wolfgang Schieder, Mythos Mussolini. Deutsche in Audienz beim Duce, München 2013.

Eine Veranstaltung des IZKT, der Abteilung Neuere Deutsche Literatur und der Abteilung Neuere Geschichte der Universität Stuttgart. 


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