Tagung: Aufbewahren, Transportieren, Inventarisieren – Objekte und ihre Ordnung in der Vormoderne

8. November 2018

Zeit: 08. – 10. November 2018
Veranstaltungsort: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Konrad-Adenauer-Straße 4 | Landesmuseum Württemberg, Schillerplatz 6 | Württembergischer Kunstverein, Schloßplatz 2
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Mit den Themenfeldern des Aufbewahrens, Transportierens und Inventarisierens materieller Objekte widmet sich die dritte Jahrestagung des Arbeitskreises „Materielle Kultur und Konsum in der Vormoderne“ dem Verhältnis von Objekt und Ordnung. Wir treffen Objekte jeweils in bestimmten Ordnungszusammenhängen an. Erst mit diesem Kontext, der ihnen Sinn und Bedeutung verleiht, werden Objekte zu materiellen Kulturgütern. Ausgehend von dieser Grundannahme der kulturwissenschaftlichen Forschung will die Tagung das Verhältnis von Objekten und den sie umgebenden Ordnungszusammenhängen näher beleuchten. Die thematischen Sektionen widmen sich der Aufbewahrung von Objekten, ihrem Transport und der Bedeutung von Inventaren und Listen als Quellen der Materiellen Kulturforschung.

Der 2016 in Wolfenbüttel gegründete Arbeitskreis „Materielle Kultur und Konsum in der Vormoderne“ ist aus dem DFG-geförderten Netzwerk „Materielle Kultur und Konsum im Europa der Frühen Neuzeit. Objekte – Zirkulationen – Aneignungen“ hervorgegangen und versteht sich als interdisziplinäres Forum zur Diskussion aktueller Fragen der Kultur- und Konsumgüterforschung. Die Jahrestagung 2018 wird in Kooperation mit dem Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart, dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart, dem Landesmuseum Württemberg und dem Württembergischen Kunstverein veranstaltet. Finanziell unterstützt wird sie durch das IZKT und den Verein der Freunde des Historischen Instituts der Universität Stuttgart. 


Donnerstag, 08.11.2018
Hauptstaatsarchiv Stuttgart

13.30 Uhr
Grußwort
Nicole Bickhoff, Hauptstaatsarchiv Stuttgart

13.40 Uhr
Einführung
Mona Garloff und Natalie Krentz

I. Transportieren: Objekte unterwegs
Moderation und Kommentar: Mona Garloff (Universität Stuttgart)

14.00 Uhr
Talip Törün, Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven
Haltbarkeit nach Neptuns Laune. Über den sicheren See-Transport von Sammlungsobjekten

14.20 Uhr
Vitus Huber, Universität Bern
Moctezumas Schatz. Die Ordnung und Logistik der Beute in der Conquista Amerikas

14.40 Uhr
Saskia Jungmann, Universität Jena
Wittenberg – Weimar – wohin? Die Reise des ernestinischen Wissenskleinodes der Bibliotheca Electoralis

15.00 Uhr
Natalie Krentz, Universität Erlangen-Nürnberg
Akten auf Reise. Archivalien als Beuteobjekte im Dreißigjährigen Krieg

15.20 Uhr Kommentar

15.30 Uhr Diskussion 

16.00 Uhr Pause

II. Transformationen von Inventaren und Listen 
Moderation und Kommentar: Christiane Holm (Universität Halle)

16.30 Uhr
Thomas Kuster, Schloss Ambras Innsbruck
Mit Blick hinter verschlossene Türen und Truhen. Das Nachlassinventar Erzherzog Ferdinands II. von 1596

16.50 Uhr
Manuela Mayer, Universität Wien
Das Bild als Katalog. Salomon Kleiners Darstellungen der Göttweiger Sammlungen 

17.10 Uhr
Sylvia Brockstieger, Universität Heidelberg
Zwischen Handschrift, Druck und Literarisierung. Textuelle Transformationen des Bibliothekskatalogs 

17.30 Uhr Kommentar

17.40 Uhr Diskussion (bis 18.10 Uhr) 

19.00 Uhr Abendvortrag 
Martin Mulsow, Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt
Johann Daniel Major und die Idee einer globalen Numismatik 
Moderation: Julia Schmidt-Funke (Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt)


Freitag, 09.11.2018
Hauptstaatsarchiv Stuttgart und Württembergischer Kunstverein 

III. Auffinden und Verzeichnen: Objekte zwischen Zeiten
Moderation und Kommentar: Kim Siebenhüner (Universität Jena)

09.00 Uhr
Kirsten Eppler, Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt
Aus der Erde ins Inventar. Archäologische Bodenfunde in Inventarverzeichnissen frühneuzeitlicher Sammlungen

09.20 Uhr
Cristiana Ruggero, Zentralinstitut für Kunstgeschichte München
Ausgrabungsfunde aus der Hadriansvilla in neuen Ausstellungskontexten

09.40 Uhr
Tom Tölle, Universität Hamburg
Adliges Inventarisieren: Die Materialität von Archivwissen im frühneuzeitlichen Westfalen

10.00 Uhr
Michael Span, Universität Innsbruck
Privater Buchbesitz und die Unvollständigkeit der Inventare. Ein Werkstattbericht aus dem Projekt „Reading the Alps. Book-ownership in Tyrol 1750-1800“

10.20 Uhr Kommentar

10.30 Uhr Diskussion 

11.00 Uhr Pause 

IV. Verzeichnen und Vermarkten: Inventare und die Sichtbarkeit von Objekten über räumliche Distanzen 
Moderation und Kommentar: Natalie Krentz (Universität Erlangen-Nürnberg)

11.30 Uhr
Elizabeth Harding, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel
Auktionskataloge als Quellen der Güterzirkulation: Stand und Perspektiven zur Praxis des vormodernen Versteigerns

11.50 Uhr
Sebastian Fitzner/Paul Brackmann, Freie Universität Berlin
Geheimnisse bewerben – Wissen verkaufen. Johann Faulhabers Listen und Inventare seiner Ulmer Kunstkammer 

12.10 Uhr Kommentar

12.20 Uhr Diskussion (bis 12.50 Uhr)

13.00 Uhr Pause

V. Ordnungen auflösen und Objekte reorganisieren 
Moderation und Kommentar: Senta Herkle (Universität Stuttgart) 

14.00 Uhr
Tilmann Walter, Universität Würzburg
Versenden, Sammeln, Inventarisieren. Sammlungen von Ärztebriefen in der frühen Neuzeit

14.20 Uhr
Andreas Erb, Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Abt. Dessau
Vier Landesherren und ein Gesamtarchiv – Ordnen und Inventarisieren in den anhaltischen Fürstentümern 

14.40 Uhr
Barbara Karl, Textilmuseum St. Gallen
Eine Frage der Perspektive: Geschenke des Sultans an den Kaiser während der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts

15.00 Uhr
Matthias Noell, Universität der Künste Berlin
34. R. H. A. – ein großes Spektakel. Die "Instruction sur la manière d'inventorier" von 1793 und ihre Umsetzung

15.20 Uhr Kommentar

15.30 Uhr Diskussion

16.00 Uhr
Peter Rückert, Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Materielle Textkulturen und ihre Überlieferung am Beispiel der Inventare der Württembergischen Kunstkammer  
anschließende Führung im Hauptstaatsarchiv zu den Kunstkammerinventaren 

Pause 

18.30 Uhr
Abendvortrag – ENTFÄLLT AUS KRANKHEITSGRÜNDEN
Ort: Württembergischer Kunstverein Stuttgart
Wolfgang Augustyn, Zentralinstitut für Kunstgeschichte München
Materielle Kultur als Forschungsthema der Kunstgeschichte: Von der historischen Realienkunde zur modernen Objektforschung

Moderation: Berit Wagner (Universität Frankfurt/M.)

Samstag, 10.11.2018
Landesmuseum Württemberg

VI. Federschilde – Sonnenuhren – Goldmedaillen. Objekte aus der württembergischen Kunstkammer und ihre Erwähnungen in den zeitgenössischen Inventaren
Moderation: Elke Valentin (Stuttgart)

9.00 Uhr
Katharina Küster-Heise, Landesmuseum Württemberg
Einführung

9.20 Uhr
Katharina Küster-Heise
Indianisches, Chinesisches und Türkisches – zu den Exotika in der Stuttgarter Kunst- und Wunderkammer

9.40 Uhr Irmgard Müsch, Landesmuseum Württemberg
Beispiele kuratorischer Praxis bei den wissenschaftlichen Instrumenten der Stuttgarter Kunstkammer

10.00 Uhr
Matthias Ohm, Landesmuseum Württemberg
„allerlei Numismata und Schaupfennig“ – Gliederungsprinzipien in Inventaren der Münzen- und Medaillensammlung

10.20 Uhr Diskussion 

10.45 Uhr Pause 

11.15-12.30 Uhr
Kuratorenführung durch die Kunstkammer im Landesmuseum 

12.30 Uhr
Abschlussdiskussion und Mitgliederversammlung des Arbeitskreises 

13.30 Uhr Tagungsende 


Konzeption:
Dr. Mona Garloff (Universität Stuttgart)
Dr. Natalie Krentz (Universität Erlangen-Nürnberg)
Elke Valentin, M.A. (Stuttgart)

Um Anmeldung bis zum 28.10.2018 wird gebeten:
Dr. Mona Garloff: mona.garloff@hi.uni-stuttgart.de
Dr. Natalie Krentz: natalie.krentz@fau.de
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