Symposium: NS-Architektur, Macht und Symbolpolitik

19. Juni 2009

Zeit: 19. – 20. Juni 2009
Veranstaltungsort: Universitätsbibliothek Stuttgart, Holzgartenstr. 16
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Symposium in Kooperation mit dem Institut Wohnen und Entwerfen, dem Historischen Institut der Universität Stuttgart sowie dem Fachgebiet Geschichte und Theorie der Architektur der TU Darmstadt:

Architektur und Städtebau spielten in der Selbstdarstellung des NS-Regimes eine Schlüsselrolle. Dementsprechend groß war auch ihre macht- und symbolpolitische Bedeutung. Architektur galt als jenes „Wort aus Stein“, durch das der „Führer“ zu seinem Volk sprach. Doch das NS-Baugeschehen erschöpfte sich keineswegs in der anfänglich dominierenden Blut-und-Boden-Architektur und neoklassizistischen Staats- und Repräsentationsbauten. Forschungsarbeiten haben bereits seit den 1980er Jahren die Aufmerksamkeit auf die große Bedeutung funktionalistischer, zum Teil "moderner" Planungskonzepte und Zweckarchitekturen gelenkt. Auf der Basis zusätzlich erschlossener Archivbestände und Nachlässe entstand in jüngster Zeit eine Vielzahl wichtige Forschungslücken schließender Arbeiten zu NS-Planungsinstitutionen wie der Deutschen Arbeitsfront (DAF) oder der Deutschen Wohnungsakademie, zu NS-Planungspolitiken im Osten oder im Elsass, zu Architekten wie Paul Bonatz, dem Büro Rimpl oder dem Olympischen Dorf von 1936, aber auch zur "Stuttgarter Architektur-Schule" und den Stuttgarter "Neugestaltungsplänen". 

Programm

Freitag, 19. Juni

13.00
Begrüßung 

13.15
Tilman Harlander und Wolfram Pyta (Stuttgart): 
Einführungen

13.45
Christoph Raichle (Stuttgart): 
Symbolische Macht im NS-Herrschaftssystem

14.45
Werner Durth (Darmstadt): 
NS-Städtebau und Macht

16.15
Dietrich Schmidt (Stuttgart): 
Die Stuttgarter Schule zwischen 1919 und 1945

17.15
Roland May (Darmstadt): 
Paul Bonatz und die Brücken der Reichsautobahn

18.00
Roland Müller (Stadtarchiv Stuttgart): 
Die Neugestaltungspläne der „Stadt der Auslandsdeutschen“ Stuttgart


Samstag, 20. Juni

9.00
Harald Bodenschatz (TU Berlin): 
Städtebau im faschistischen Italien – Hauptstadtplanungen in Rom

10.00
Wolfgang Voigt (DAM Frankfurt): 
Deutsche Bauten und Projekte im annektierten Elsass 1940-1944 

11.15
Wendelin Strubelt (Bonn): 
Kurzinformation zur Initiative/Plattform zur Erforschung der Geschichte der Raumplanung und Raumforschung zwischen 1919 und 1975

11.30
Karl R. Kegler (Aachen): 
Zwischen Abwanderungsängsten und Großraumphantasien - demographische Konzepte der NS-Raumplanung im Osten (1941-1944)

12.15
Michael Flagmeyer (Darmstadt): 
Die Deutsche Arbeitsfront. Eine nationalsozialistische Kontrollorganisation als Planungsinstrument

Mittagspause

14.00
Jo Sollich (Berlin): 
Das Büro Rimpl in der NS-Zeit

15.00
Arne Keilmann (Frankfurt): 
Die Deutsche Wohnungsakademie

16.15
Emanuel Hübner (Münster): 
Das Olympische Dorf von 1936: Architektur, Sport und Herrschaftsanspruch 

 

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