Nicolas Beaupré: Literarische Mobilisierung und Demobilisierung? Literarische Grenzziehungen zwischen Frankreich und Deutschland im und nach dem Ersten Weltkrieg

8. Februar 2010, 20:00 Uhr

Zeit: 8. Februar 2010, 20:00 Uhr
Veranstaltungsort: Keplerstrasse 17, 11. Etage Raum 11.01
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Während des Ersten Weltkrieges entsteht in den meisten Kriegsstaaten eine Erfahrungsliteratur, die sich auf die direkte Zeugenschaft der Kämpfenden stützt. Die vermeintliche Authentizität dieser Texte und ihre Denunziation der Kriegschrecken sichern dieser Literatur moralische Autorität und unmittelbaren Erfolg. Wurde dieser Literatur insbesondere in Frankreich eine moralische Funktion zugesprochen, so trägt sie jedoch auch dazu bei, die gelebte Front in eine symbolische Grenze zu verwandeln und Fremdbilder zu radikalisieren. Der Vortrag widmet sich den Bedingungen und Funktionsweisen dieser „literarischen Grenzziehung“ und fragt im Anschluss an die „literarischen Mobilisierung“ auch nach der „literarischen Demobilisierung“ ab Kriegsende.

Nicolas Beaupré ist Doktor der Geschichte und Dozent an der Universität Blaise Pascal de Clermont-Ferrand, er ist außerdem Direktoriumsmitglied des Forschungszentrums des Historials. Als Spezialist für den Ersten Weltkrieg und für die Deutsche Geschichte, setzt er sich zurzeit mit der Frage nach der französischen Präsenz in Deutschland nach 1918 auseinander. Publikationen: „Le Rhin une géohistoire“ (Paris, La documentation francaise, 2005) et „Ecrire en guerre: France-Allemagne 1914-1920“ (Paris, CNRS édition, 2006), hierfür erhielt er den Presi Joseph Saillet und Maurice Baumont. Gemeinsam mit Anne Duménil und Christian Ingrao gab er den Band „1914-15: L’ère de la guerre“ (2 vol., Paris, A. Viènot, 2004) heraus, ebenso zusammen mit Caroline Moine „L’Europe de Versailles à Maastricht“ (Paris, Seli Arslan, 2007). 

Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe  "L’historiographie face aux frontières – Geschichtsschreibung und Grenzüberschreitung". Gefördert von der DVA Stiftung im Rahmen des Frankreich Schwerpunktes des IZKT. Auf Einladung von Sarah Schmidt, Neue Deutsche Literatur I
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