Zeit: | 22. Juli 2022, 19:30 Uhr |
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Veranstaltungsort: | Literaturhaus Stuttgart, Breitscheidstr. 4, 70174 Stuttgart |
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»Die Debatten spitzen sich schon deshalb zu, weil beide Seiten für sich in Anspruch nehmen, mit ihrer Haltung die Lehren aus einer grausamen Geschichte zu ziehen und also auf der richtigen Seite zu wandeln«
Natan Sznaider
Was unterscheidet Rassismus und Antisemitismus? International wird schon lange über das Verhältnis von Kolonialverbrechen und Holocaust diskutiert. Werden jüdische Opfer in der Erinnerung gegenüber den afrikanischen Opfern bevorzugt? Die Debatten rund um das Humboldt Forum Berlin zwingen nun auch Deutschland, sich der kolonialen Vergangenheit zu stellen. Hannah Arendt und Edward Said waren nicht die Einzigen, die schon früher solche Fragen gestellt haben. Bei ihnen findet Natan Sznaider Ideen und Argumente, um die heutige Diskussion voranzubringen. Wird es am Ende möglich sein, der Opfer des Holocaust und des Kolonialismus zu gedenken, ohne Geschichte zu relativieren? Über Fluchtpunkte der Erinnerung – so der Titel Natan Sznaiders Buch (2022) –, kommt der Autor ins Gespräch mit Matthias Bormuth, Professor für Ideengeschichte an der Universität Oldenburg, der jüngst Essays zum Schreiben im Exil vorlegte und gemeinsam mit Natan Sznaider zu Hannah Arendt forscht. Der israelische Soziologe wurde in Mannheim geboren und lehrt seit 1994 als Professor für Soziologie an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv. Im Sommer 2022 ist er Fellow am Münchner Center for Advanced Study.
Eintritt: Euro 12,-/10,-/6,-