Zeit: | 4. Juli 2018, 21:30 Uhr |
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Veranstaltungsort: | Stadtbibliothek Stuttgart, Mailänder Platz 1 |
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In einem Brief aus dem Sommer 1799 vergleicht Ernst Moritz Arndt die Heilige Stadt mit der französischen Metropole: „so ist Paris dagegen, des Alterthums seiner Gründung ungeachtet, der modernste Ort der Welt. Die Verfassung, der Geist, die Sitten der Einwohner sind so zu sagen von gestern.“ Un- geachtet der Idee französischer Kulturhegemonie und modernistischer Klischees, die Paris zur Leitinstanz des Fortschritts in Sachen Kunst machten, beschreibt Arndt in einem Satz die Bedingtheiten von Geschichte, Kunst und sozialpolitischer Wirklichkeit im Kontext der Großstadt. Thema sollen solcher- art Bezugnahmen sein, die den Wandel des Stadtkörpers in seinen sozialpolitischen und literarisch künstlerischen Interdependenzen anschaulich machen und literaturgeschichtliche Wegmarken in ihrer Abhängigkeit von urbaner Lebenswirklichkeit betrachten. Im Zentrum stehen insbesondere strategisch herbeigeführte Wandel des Stadtkörpers, die punktuell oder raumgreifend, vom Ancien Regime bis zum Fin de Siècle, zwischen Herrscherlob und Sozialkritik, Repräsentation und Industrialisierung, die Kartographie der Stadt Paris und ihre typologischen Orte geprägt haben.
Vortrag auf Deutsch.
Auf Einladung von Prof. Dr. Kirsten Dickhaut, Institut für Literaturwissenschaft, Abt. Romanische Literaturen I.
Die Veranstaltung wird von der Robert Bosch Stiftung mit Mitteln der DVA-Stiftung gefördert.