Zeit: | 26. November 2014, 20:30 Uhr |
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Veranstaltungsort: | Stadtbibliothek Stuttgart, Mailänder Platz 1, 70173 Stuttgart |
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Die aus dem fränkischen Herrschaftsgebiet hervorgegangenen französisch- und deutschsprachigen Kulturräume blieben im ganzen Mittelalter eng miteinander verbunden. Ein besonders evidentes Beispiel dafür liefert die höfische Kultur, die im 12. Jahrhundert ausgehend von den französischsprachigen Gebieten ins deutsche Reich ausstrahlte. Aus diesem Kulturtransfer ging eine neue Literatur hervor, die sich mit weltlichen Themen befasste und in der Volkssprache verfasst wurde: Zu ihr gehört der deutschsprachige höfische Roman, der aus der Nachschöpfung altfranzösischer Texte entstand. Wie wird aber dieser Transferprozess durch die Zeitgenossen selbst literarisch reflektiert? Wie stellen die deutschen Romanautoren des Hochmittelalters das Verhältnis zu den französischen Autoren und Werken dar? Welche Prozesse der Übernahme, Anverwandlung, Aneignung kommen in ihrem Diskurs zum Ausdruck? Der sich abzeichnende Wechsel von Attraktion und Konkurrenz, Faszination und Distanzierung erscheint als ein spannendes Beispiel für „deutsch-französische“ Beziehungen aus der vornationalen Zeit.
In deutscher Sprache.