Zeit: | 18. Oktober 2018, 22:30 Uhr |
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Veranstaltungsort: | Literaturhaus Stuttgart, Breitscheidstr. 4 |
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Geht da nicht noch was? Können wir das nicht noch besser? Der technologische Fortschritt hat das Gehirn ins Visier genommen. Schon jetzt ist vieles möglich, doch mit dem Fortschritt wachsen die Erwartungen noch mehr: Wie können wir effizienter denken, unsere Stimmungen stimulieren, unseren Schlaf reduzieren? In der Selbstoptimierung überschreiten wir eine gefährliche Grenze, so Miriam Meckel. Die Herausgeberin der WirtschaftsWoche und Professorin für Kommunikationsmanagement beobachtet seit Jahren, wie neue Technologien unser Leben verändern und mahnt in ihrem neuen Buch Mein Kopf gehört mir an, die Autonomie über unseren Kopf zu behalten. Über Optimierung denkt auch die Historikerin Nina Verheyen in ihrem Buch Die Erfindung der Leistung nach, wenn sie danach fragt, wie die Idee von individueller und objektiv messbarer Leistung in die Welt kam und begann, unseren Alltag zu verändern. Dabei sind Leistungsbewertungen weniger objektiv als sie auf den ersten Blick häufig scheinen. So wurden und werden berufliche Zugangswege für Männer und Frauen machtpolitisch gesteuert und unsere hierarchische Ordnung der Geschlechter setzt sich auch mit Hilfe des scheinbar neutralen und emanzipativen Konzepts der Leistung durch. Muss man die Orientierung an Leistung also überwinden, um Gerechtigkeit herzustellen? Keineswegs, so Nina Verheyen, die für eine soziale Definition von Leistung plädiert, mit der sich gegen Optimierungszwänge und soziale wie vergeschlechtlichte Ungleichheit streiten lässt.
Moderation: Insa Wilke
In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Stuttgart
Eintritt: Euro 10,-/ 8,-/ 5,-, Eintritt für Studierende frei