Hildegard Hammerschmidt-Hummel (Mainz): "Die Zeit ist aus den Fugen" - Zur Entstehung und bildkünstlerischen Wirkung von Shakespeares Hamlet

9. November 2008, 18:00 Uhr

Reihe: Hamlet-Foyer

Zeit: 9. November 2008, 18:00 Uhr
Veranstaltungsort: Schauspielhaus Foyer, Stuttgart, Oberer Schlossgarten 6
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Hildegard Hammerschmidt-Hummel ist eine Literaturwissenschaftlerin und Anglistin. Sie veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Shakespeare-Forschung.

Das Bild vom 'goldenen' elisabethanischen Zeitalter hat eine dunkle, von der Geschichtsschreibung verdrängte Schattenseite: die brutale Unterdrückung und Ausrottung des englischen Katholizismus. Der geniale Bühnenneuling und Publikumsmagnet William Shakespeare, ein Anhänger des alten Glaubens, versucht mit seinen politisch hochexplosiven, erst sieben Jahre nach seinem Tod gedruckten Stücken die große elisabethanische Politik zu beeinflussen. Er setzt dabei auf seinen auch beim Volk beliebten aristokratischen Hoffnungsträger. hat der traumatisierte Dichter ihm, der erbitterten Machkampf am Ende der elisabethanischen Ära tragisch scheiterte, mit Hamlet ein literarisches Denkmal gesetzt?

Bezeichnenderweise avanciert der am Fäulniszustand seines Landes leidende, innerlich zerrissene, grübelnde und suizidgefärdete Held des Stückes später zu einer Identifikationsfigur der krisengeschüttelten Staaten des modernen Europa. Das Studium der über vierhundertjährigen Geschichte der Shakespeare-Illustration offenbart, dass Hamlet gerade auch für die bildenden Künstler ein permanentes Faszinosum darstellt.

Eine Veranstaltung des IZKT im Rahmen der Vortragsreihe Hamlet-Foyer

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