Zeit: | 11. Dezember 2012, 20:00 Uhr |
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Veranstaltungsort: | Universität Stuttgart, Keplerstr. 17, KII, Foyer Tiefhörsäle (U2) |
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Fundamental sind die Unterschiede zwischen dem Blick von Außen und jenem von Innen: nicht nur zeigt der Erstere oft, was dem Zweiteren verborgen bleibt, sondern wegen seiner meist größeren Nähe zum Subjekt erhellt der Zweitere mit meist mehr vom Wenigen mehr als der Erstere mit mehr vom Vielen. Doch nicht so unterschiedlich also? Ist Subjektivität denn nicht auch objektiv? Übersicht besser als Einsicht? Oder erfordert das eine das andere? Sind Gegenteile für sich komplett? Und vor allem: wie trägt der Blick von Außen bei zum Verständnis und zu unserer Weiterentwicklung der Erde?
Sein Prinzip zur Bearbeitung derartiger Fragen nennt der Zürcher Künstler und Architekt Christian Waldvogel «Weltenblick», und so entwickelt er Projekte für die Umstülpung der Erde, hebt mit Hilfe der Schweizer Luftwaffe die Erdrotation auf, oder stellt sich den Astronomen Galileo Galilei auf dem Mond vor und erdenkt die Konsequenzen einer solchen Reise.
In seinem Vortrag erläutert Waldvogel, weshalb er dem Blick von Außen auf die Erde nachspürt, wieso er für den Standpunkt neben den Systemen eben jene Systeme infiltriert, und wie es hinter der Sonne aussieht.
Christian Waldvogel studierte Architektur in Zürich und an der Rhode Island School of Design. Seither ist er als Künstler, Programmierer und Architekt tätig und lebt heute in Zürich.
Christian Waldvogel arbeitet im Bereich der Konzept-, Netz- und Prozesskunst. Er befasst sich mit der Erde als Planet im Universum, mit fiktiven Welten und dem Bezug des Menschen zu diesen Themen. Sein bisher wichtigstes Projekt, Globus Cassus, ist ein utopischer (und unmöglicher) Vorschlag für die Transformation der Erde in einen riesigen Hohlkörper, auf dessen Innenseite die Menschen leben würden. Globus Cassus wurde 2004 an der Architekturbiennale in Venedig erstmals der internationalen Öffentlichkeit vorgestellt und ist bis heute Gegenstand intensiver Diskurse.