Andreas Kablitz: Die Vernunft der Realisten

20. Dezember 2017, 19:00 Uhr

Reihe: Frankreich-Schwerpunkt

Zeit: 20. Dezember 2017, 19:00 Uhr
Veranstaltungsort: Universität Stuttgart, Keplerstraße 11 (K I), Hörsaal 11.62
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Der literarische Realismus, dessen Entstehung wesentlich in Frankreich stattgefunden hat, zählt zum festen Bestand einer jeden Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts. Über seine Definition herrscht ungeachtet dessen tiefe Uneinigkeit. Galt er lange als Versuch einer photographisch präzisen Wiedergabe von Wirklichkeit oder als Widerspiegelung der sozialen Verhältnisse, so sind in jüngerer Zeit Zweifel an solchen Bestimmungen aufgekommen. Man hat im Gegenteil gerade die Phantasie der Realisten betont und die narrative Suspension des Faktischen zugunsten eines Imaginären hervorgehoben. Der Vortrag möchte einen anderen Weg gehen und das realistische Erzählen als eine Folgeerscheinung des Denkens der Aufklärung beschreiben. Der realistische Roman, so soll thesenhaft anhand einiger französischer Beispiele entwickelt werden, gründet auf der Abbildung eines typisch aufklärerischen Konzepts von Vernunft auf die Verfahren des Erzählens.

Vortrag auf Deutsch.

Auf Einladung von Prof. Dr. Kirsten Dickhaut, Institut für Literaturwissenschaft.

Die Veranstaltung wird von der Robert Bosch Stiftung mit Mitteln der DVA-Stiftung gefördert.
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