Zeit: | 23. Januar 2018, 20:30 Uhr |
---|---|
Veranstaltungsort: | Stadtbibliothek Stuttgart, Mailänder Platz 1, 70174 Stuttgart |
Download als iCal: |
|
Im 17. und 18. Jahrhundert war die Galanterie das vorherrschende Modell zur Distinktion von Eliten – sowohl im Bereich sozialer oder romantischer Ethik (Anstand oder romantische Liebe) als auch im Bereich der Ästhetik (moderne, raffinierte und spirituelle Kunst). Die Revolution 1789 schien mit dem Ancien Regime auch die Galanterie vernichtet zu haben. Dennoch trat sie weiterhin in vielfältiger Form in Erscheinung. Sei es durch nostalgisches Erinnern einer früheren Lebenskunst, durch melancholisch angehauchte künstlerische Anspielungen (z.B. Verlaine-Gedichte oder Melodien von Debussy) oder gar in Form von Verführungspraktiken, die der Galanterie zu neuer Aktualität auch in der feministischen Diskussion verhalfen: Ist sie eine charmante Eigenheit der französischen Identität oder nur ein gut kaschierter Machismo?
Alain Viala, Historiker, Soziologe und Literaturkritiker beleuchtet das vielschichtige Phänomen der Galanterie aus sozial- und literaturwissenschaftlicher Perspektive.
Vortrag auf Französisch mit Übersetzungshilfe.
Auf Einladung von Prof. Dr. Kirsten Dickhaut, Institut für Literaturwissenschaft.
Die Veranstaltung wird von der Robert Bosch Stiftung mit Mitteln der DVA-Stiftung gefördert.