2006 - Bernhard Debatin (Ohio University): Medienphilosophie und Medienethik

5. Mai 2006

Reihe: Fellowship der Alcatel-Lucent Stiftung

Zeit: 5. Mai 2006 – 28. Juli 2006
Veranstaltungsort: Universität Stuttgart, Bereich - Stadtmitte, Keplerstr. 11, KI, Raum M 11.82
Download als iCal:
Vorlesungsreihe des Fellow der Alcatel-Lucent Stiftung für SS 2006 am IZKT der Universität Stuttgart Prof. Bernhard Debatin (Ohio University)

Jeweils freitags, 09.45 - 11.30 Uhr und 11.30 - 13.00 Uhr


Programm:


Einführung: Der Medienbegriff

05.05.06: Differenzierungen im Medienbegriff – Von der Teleprothetik zur Telematik


Philosophie und Ethik des Medienhandelns

19.05.06: Verantwortung im Medienhandeln - Philosophische und ethische Kriterien

02.06.06: Medienhandeln als öffentlicher Vernunftgebrauch - Öffentlichkeit und die kommunikative Verfassung der Demokratie. Gastreferent: Dr. Wolfgang Wunden (SWR Stuttgart)

23.06.06: Medienhandeln als symbolischer Instrumentalismus - Die Kultur der Massenmedien und die Medien der Massenkultur. Gastreferent: Prof. Dr. Matthias Rath (PH Ludwigsburg)


Telematik und Netzmedien

30.06.06: Wunschmaschine Internet - Zur Mythenkritik der Neuen Medien

21.07.06: Medienethik des Internet - Neue Risiken, neue Chancen, neue Öffentlichkeiten?

28.07.06: Die Ubiquität der Netze - Die Digitalisierung des Alltags

Für HörerInnen aller Fakultäten sowie die interessierte Öffentlichkeit. 


Zusätzliche Veranstaltungen:

18.05.06: Karikaturenstreit und die Pressefreiheit - Wert- und Normenkonflikte in der globalen Medienkultur

Podiumsdiskussion mit Bernhard Debatin, Petra Grimm, Matthias Rath und Wolfgang Wunden.
Ort: Stadtbücherei, Konrad-Adenauer-Str. 2

Zeit: 20.00 Uhr

Beim Karikaturenstreit, so haben wir gehört, ginge es um die Freiheit der Presse. Doch ist dies nur die halbe Wahrheit. Was als eine Provokation begann, hat sich zu einem interkulturellen Konflikt ausgeweitet, der viele Fragen aufwirft: Geht es wirklich um die Verteidigung der Pressefreiheit oder wurde die Pressefreiheit vor den Karren der Islamophobie gespannt? Steht hier westliche Toleranz gegen östliche Borniertheit, oder messen wir mit zweierlei Maß, wenn wir von Muslimen Toleranz gegen blasphemische Inhalte erwarten, aber christliche Werte vor dem Zugriff der Medien geschützt wissen wollen? Stehen wir vor einem Kampf der Kulturen oder wurde dieser Konflikt lediglich auf beiden Seiten medial erzeugt und angeheizt? Können globalisierte Medien auf dem westlichen Ideal der unbedingten Freiheit des Wortes betrieben werden, oder müssen wir eine neue Medienkultur und Medienethik des interkulturellen Respekts entwickeln? Und wie können wir erreichen, dass dieser Respekt wechselseitig ist und nicht bloß zur liberalen Toleranz der Intoleranz wird?

Prof. Dr. Bernhard Debatin (Ohio University) diskutierte mit Prof. Dr. Petra Grimm (Hochschule der Medien Stuttgart), Dr. Wolfgang Wunden (Südwestrundfunk SWR Stuttgart) und Prof. Dr. Matthias Rath (Pädagogische Hochschule Ludwigsburg).

20.07.06: Massenkommunikation im Internet. Zur Ethik des Online-Journalismus
Bernhard Debatin im Gespräch mit Stefan Krempl, Online Journalist.
Ort: Literaturhaus Stuttgart
Zeit: 20.00 Uhr

Online-Journalismus hat die Welt der Medien revolutioniert. Keine Zeitung und kein Fernseh- oder Radiosender kann es sich heute noch leisten, nicht eine Onlineversion ihres Angebotes ins Netz zu stellen. Hinzu kommt eine wachsende Anzahl von Originalbeiträgen, die von speziellen Online-Journalisten hergestellt werden. Gleichzeitig sind es nicht die etablierten Medien, sondern Online-Journalismus und Blogs, die etwa im Irak-Krieg die entscheidenden kritischen Informationen zuerst veröffentlichten. Die niedrige "Publikationsschwelle" (jeder kann im Prinzip im Netz veröffentlichen) übt so einen zunehmenden Thematisierungsdruck auf die konventionellen Medien aus.

Auf der anderen Seite wird es aber auch immer schwerer, zwischen legitimen, qualitativ hochwertigen journalistischen Inhalten und ungeprüften Informationen und Gerüchten zu unterscheiden. Bei den "Blogs" verschwimmt die Grenze zwischen professionellem Journalismus und beliebigem Meinungsforum vollends. Medienethik muß deshalb heute um den Bereich des Online-Journalismus erweitert werden und sich dabei selbst kritischen Fragen stellen. 

Zum Seitenanfang