Tagung. Visualising Australia: Images, Icons and Imaginations - Representing the Continent at Home and Abroad

September 27, 2012

Time: September 27 – 29, 2012
Venue: Universität Stuttgart, Keplerstr. 17, KII, Raum 17.25
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13th Biannual Conference of the GASt (Gesellschaft für Australienstudien) in Stuttgart, 27.09.-29.09.2012 

Das Konferenzthema nimmt sich visueller Repräsentationen Australiens an. Gefragt wird danach, wie Australien in Bildern, digitalen Medien, Museen und kollektiven Narrativen imaginiert
und inszeniert wird.  Das Ziel der Konferenz ist es, Verbindungen aufzuzeigen zwischen historischen Wendepunkten in Politik, Gesellschaft und Kultur und bestimmten Visualisierungen, in denen sich ein neues Selbstverständnis ausdrückt.

Die Beiträge und Diskussionen sollen dazu beitragen, eine Kulturgeschichte des Australienbildes zu erstellen. Hierbei soll es nicht nur um das „Selbstbild“ Australiens aus einer inländischen Perspektive gehen, auch umgekehrt wird die Rezeption Australiens in anderen Kulturen, speziell Europa, durch spezifische Bilder und Ikonographien beeinflusst. Zwischen diesen beiden komplementären Perspektiven entsteht ein Spannungsfeld, das den Gegenstand für interdisziplinäre und transkulturelle Fragestellungen öffnet.


Keynote-Lectures


- Freitag, 28.09.2012 -
 
18.15 Uhr - 19.45 Uhr
Universität Stuttgart
Senatssaal
Keplerstr. 7
70174 Stuttgart

Seeing Australia: Learning and Unlearning the Visible World
Bill Ashcroft (University of New South Wales, Sydney)

Bill Ashcroft ist Professor an der University of New South Wales, Sydney. Er gehört zu den bekanntesten Vordenkern und Vertretern der Postcolonial Studies. Zu seinen Werken gehört u.a. der Grundlagentext The Empire Writes Back (mit H. Tiffin und G. Griffiths). Seine jüngste Forschung befasst sich mit postkolonialen Utopien.
 
Die sichtbare Welt manifestiert sich aus den Annahmen und Erwartungen heraus, die wir an sie herantragen. So wird auch die Wahrnehmung kolonialer Kulturen wie die Australiens davon beeinflusst, wie wir gelernt haben sie zu sehen. Während Australiens wechselvoller Geschichte wurde es auf unterschiedlichste Art und Weise ‚gesehen‘ bzw. imaginiert: als terra australis incognita, Ort geheimnisvoller Fabelwesen, terra nullius, als Paradies und Ort verhängnisvoller Leere. All diese Vorstellungen beeinflussen Repräsentationen des Inselkontinents bis zum heutigen Tag, werden aber auch zum Gegenstand postkolonialer Neuverhandlungen von Identität und Zugehörigkeit.
Anhand von Beispielen aus Literatur, Malerei und Film beleuchtet Ashcroft das Phänomen des „Sehens“ als Modell kultureller Repräsentation zwischen tradierten Sichtweisen und deren Transformation zu verschiedenen Zeitpunkten historischen und kulturellen Umbruchs.

Vortrag in englischer Sprache.


- Samstag, 29.09.2012 -

18.15 Uhr - 19.45 Uhr
Universität Stuttgart
Senatssaal
Keplerstr. 7
70174 Stuttgart

Incontinence: the Politics and Poetics of Passage
Paul Carter (Deakin University, Melbourne)

Paul Carter ist Professor für Creative Place Research an der Deakin University, Melbourne, Schriftsteller und Künstler. Sein Buch The Road to Botany Bay: An Essay in Spatial History (1987) warf neues Licht auf Australiens Kolonialgeschichte, indem es die Expedition Captain Cooks einer kulturgeographischen Lesart unterzog. Seine jüngste Publikation befasst sich mit dem Thema des encounter in der australischen Kultur.
 
Paul Carters Vortrag geht vom Australienbild der Kartographie aus, die zur Zeit der Exploration des australischen Kontinents von einer britischen imperialen Expansionspolitik in Dienst genommen wurde. Im Zentrum kartographischer Repräsentationen stand die Sichtbarmachung kontinentaler Landmassen. Aber auch Flüsse, Meeresströmungen und Tiefsee-Topographien wurden dem Imperativ dieser visuellen Darstellungsform von statischen Raumverhältnissen unterworfen. Sollte das Aussparen von Fließbewegungen und Wasserpassagen der Imagination von subversiven Bewegungen vorbeugen? Solche Repräsentationsweisen privilegieren ein Narrativ der geglückten Landnahme. Dagegen möchte Carter Vorstellungen setzen, die stärker von ozeanischen Strömungen, vom Fluss der Wasserwege, von Passagen und dem Durchkreuzen des Raumes geprägt sind. Er plädiert damit für eine Reimagination Australiens, die das Land stärker in Interaktionen mit den geographischen Nachbarn, in politischer Verantwortung gegenüber Flüchtlingen (boat people) und in transkulturellen Diskursen verortet.

Vortrag in englischer Sprache.

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Eine Veranstaltung des Internationalen Zentrums für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart und des Instituts für Literaturwissenschaft, Neuere Englische Literatur der Universität Stuttgart in Kooperation mit der Gesellschaft für Australienstudien sowie der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz. Mit freundlicher Unterstützung der Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart. 
 

 

Kontakt und Informationen:

Institut für Literaturwissenschaft
Neuere Englische Literatur
Keplerstr. 17
D-70174 Stuttgart
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