Zeit: | 02. – 03. Februar 2018 |
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Veranstaltungsort: | Deutsches Literaturarchiv Marbach, Schillerhöhe 8-10, Tagungsraum 1/2, 71672 Marbach am Neckar |
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Max Bense (1910–1990) gilt als Wegbereiter der Computerkunst, der Technikphilosophie und der modernen Essaytheorie. Er war progressiver Förderer der Kunst und der Literatur, Promotor interdisziplinären Denkens und politischer Provokateur. Doch ungeachtet oder möglicherweise auch aufgrund dieser häufig vorgenommenen Etikettierungen ist das Forschungsinteresse für Benses Werk, dessen Entstehungszusammenhänge und dessen konkrete Wirkung bislang nur begrenzt und punktuell geblieben.
Dabei gibt es mannigfache Entdeckungen und Wiederentdeckungen zu machen: Derzeit wird am DLA Marbach der bislang unkatalogisierte Nachlass Benses erschlossen, der zum einen Briefwechsel mit zahlreichen bedeutenden Schriftstellern und Intellektuellen seiner Zeit, zum anderen teilweise unveröffentlichte Manuskripte und Notizbücher enthält. Zudem hat die Max Bense-Forschungsstelle am SRCTS Stuttgart in Kooperation mit dem DLA Marbach, dem ZKM Karlsruhe und dem IZKT Stuttgart eine breit angelegte Online- Publikation seiner Schriften vorbereitet.
Der Workshop nimmt dies zum Anlass, die Person und das Werk Benses wieder in den Fokus diskurshistorischer, philosophiegeschichtlicher sowie kunst- und literaturwissenschaftlicher Fragestellungen zu rücken. Welchen Kontexten entstammen seine oftmals als zukunftsweisend angesehenen Ideen? An welchen Debatten beteiligte er sich – mitunter federführend – und mit welchem Erfolg? Wie verhalten sich seine zahlreichen, bislang kaum beachteten frühen Schriften aus der Zeit des Nationalsozialismus zu seinem Schaffen nach 1945? Inwiefern gibt Bense beispielhaft Aufschluss über Verhaltensstrategien und Karrierewege in der sich konsolidierenden Bundesrepublik? Inwiefern sind seine Texte aktualisierbar und sein informationsästhetischer Ansatz ein Vorläufer der Digital Humanities?
Workshop des Stuttgart Research Centre for Text Studies der Universität Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach und dem IZKT Stuttgart.
– Programm –
Freitag, 2. Februar 2018
14.00 Uhr
Begrüßung
14.15 Uhr
Gregor Streim (Jena)
„Phase II des nachantiken Menschen“. Max Benses und Gottfried Benns Konzeption einer nachhumanistischen Moderne
15.00 Uhr
Alexandra Skowronski (Heidelberg)
“Denn der Geist ist kein Gespenst“. Max Bense zur “Persönlichkeit des Philosophen” im Nationalsozialismus
15.45 Uhr
Kaffee
16.15 Uhr
Ulrich von Bülow (DLA Marbach)/Masetto Bonitz (HU Berlin)
Zum Nachlass Max Benses
Claus-Michael Schlesinger (Stuttgart)
Zur Max Bense Collection
17.15 Uhr
Masetto Bonitz (HU Berlin)
Bense in der frühen Nachkriegszeit
17.45 Uhr
Marcus Hahn (Regensburg)
„Ptolemäer und Mauretanier“: Max Bense, Gottfried Benn, Ernst Jünger und der „konstruktive Geist“
20.00
Conference Dinner
Samstag, 3. Februar 2018
9.00 Uhr
Hans-Christian von Herrmann (TU Berlin)
Zum Verhältnis von Theorie und Kunst in Max Benses Technikphilosophie
9.45 Uhr
Claus-Michael Schlesinger (Stuttgart)
„Ist Kunst berechenbar?“ Zur Modellierung ästhetischer Maße bei Birkhoff und Bense
10.30 Uhr
Kaffee
10.45 Uhr
Kerstin Thomas (Stuttgart)
tba
11.30
Dai Siyu (Stuttgart)
Max Benses technologische Ästhetik: im Ausgangspunkt von einem Paradigmenwechsel der Ästhetik im Zeitalter der Technik
12.15 Uhr
Toni Bernhart (Stuttgart)
Max Bense und die Stuttgarter Schule der mathematischen Geisteswissenschaft
13.00 Uhr
Abschlussdiskussion
13.30 Uhr
Tagungsende
Kontakt:
- Andrea Albrecht: andrea.albrecht@gs.uni-heidelberg.de
- Masetto Bonitz: masetto.bonitz@gmail.com
- Alexandra Skowronski: alexandra.skowronski@gs.uni-heidelberg.de
- Claus Zittel: claus.zittel@ts.uni-stuttgart.de